In unserem letzten Blogbeitrag ging es um die richtige Anwendung des Blubberschlauchs und somit auch der Lax Vox Methode. Heute wollen wir uns damit auseinandersetzen, wieso mit dem Blubberschlauch Stimm- und Sprechtraining zu machen, wichtig ist und was unsere Stimme alles ausdrückt.
Die Stimme ist das Hauptkommunikationsmittel des Menschen. Wir nutzen es permanent. Wussten Sie, dass die Stimme nicht jeden Tag gleich ist? Je nach Stimmung oder Gesundheitszustand ändert sie sich ein wenig.
Aufbau Kehlkopf und Stimmlippen
Um zu verstehen, wie sich unsere Stimme verändert und was der Unterschied zwischen einem gesunden Stimmapparat und einem gereizten Stimmapparat ist, wollen wir kurz auf den Aufbau und Funktion dieser eingehen.
Die Stimme ist eigentlich ein modulierter Schall, der auf seinem Weg von der Lunge bis zum Austreten aus dem Mund mehrere Stationen durchläuft. Diese befinden sich in den Stimmlippen im Kehlkopf und den sogenannten Ansatzräumen. Die engste Stelle im Kehlkopf wird Stimmritze genannt, welche eine wichtige Rolle in der Stimmerzeugen spielt. Die Luft aus der Lunge wird vor dem Verlassen des Körpers durch diese Stimmritze gepresst. Wegen der engen Öffnung der Stimmlippen wird durch das Ausatmen eine Schwingung freigesetzt, welche für das menschliche Ohr einen Ton erzeugt. (Abb. 1) Verändert sich die Spannung der Stimmlippen, so variiert auch der Ton und er wird tiefer oder höher. Damit aus den Lauten Wörter entstehen können, werden diese weiter zum Resonanzraum (Mund, Nase und Rachenraum) weitergeleitet. Je nachdem wie weit der Mund geöffnet ist, wie die Zunge liegt und wie angespannt der Mundbereich ist, erzeugen wir die unterschiedlichen Laute, die uns als Konsonanten und Vokale bekannt sind.
Übung:
Probieren Sie dies doch gerne einmal aus: Sprechen Sie einmal die Vokale i, e und a hintereinander aus. Sie werden merken, dass der Mund bei i noch fast ganz geschlossen ist, bei e halb auf und bei a schließlich ganz geöffnet. Der Vorgang bei diesen Buchstaben ist im Inneren ziemlich identisch, hier spielt also der Grad der Mundöffnung eine äußerst wichtige Rolle. Gehen Sie ruhig auch die restlichen Laute durch. Sie werden merken, dass sich dabei unter anderem Ihr Mund und Ihre Zunge deutlich mit bewegen werden.
Um dem ganzen Deutlichkeit und Lautstärke hinzuzufügen, kann der ganze Körper mit einbezogen werden. Die Stimme funktioniert also sehr ganzheitlich und es ist wichtig, dass jedes einzelne Teil beachtet wird, um am Ende ein optimales Zusammenspiel der beteiligten Faktoren zu erreichen.
Kann man Emotionen und Persönlichkeitsmerkmale raushören?
Vielleicht hört es sich anfangs etwas eigen an, doch durch die Stimme kann in vielen Fällen die Stimmung herausgehört werden. Die Stimme ist zum Beispiel etwas höher, wenn man glücklich ist und schwächer und langsamer, wenn man traurig ist. Dies ist auf die Schwingungen und die Spannung der Stimmbänder zurückzuführen. So schwingen diese beispielsweise schneller, wenn wenn man glücklich ist. Ist man traurig, fehlt die Spannung der Stimmbänder und die Stimmbänder schließen sich langsamer.
Neben diesen Stimmungen kann jedoch auch das eigene Selbstbewusstsein herausgehört werden. Dieses Persönlichkeitsmerkmal ist im Leben oft sehr gefragt und gerade deshalb versuchen viele diese Eigenschaft in Ihrer Stimme wiederzufinden. Jede Stimme ist einzigartig und agiert zum Teil als eine Art Visitenkarte. Gerade in der Arbeitswelt ist eine gute Visitenkarte wichtig. Man muss sicher, selbstbewusst und stark auftreten, da der erste Ausdruck meist zählt. Selbstverständlich will man sich von seiner besten Seite zeigen und das Stimmtraining könnte dabei eine wichtige Rolle spielen und Sie auf eine selbstbewusste Präsentation vorbereiten.
Selbstbewusstes Auftreten + selbstbewusste Stimme = Erfolg
Unterschiedliche Stimmbilder wirken anders auf unsere Mitmenschen
- stockend, unrhythmische Stimme → unsicher, unglaubwürdig
- näseln → arrogant, besserwisserisch
- sehr scharfe Stimme → kalt, aggressiv
- übertriebene Sprachweise → unehrlich
Mit kontinuierlichem Stimm- und Sprechtraining können Sie die natürlichen Indifferenzlagen korrigieren.
Verschiedene Möglichkeiten um die Stimme und Aussprache zu trainieren
- Sprachcoach: fokussiert sich auf Aussprache sowie auf Gestik, Mimik und Ausstrahlung
- Logopäde: Therapie des Stimmapparates bei Störungen und Erkrankungen
- Gesangstraining: Übungen für Körper, Atmung und Klang der Stimme
- Praxistraining: z. B. Beitritt in eine Chor- oder Theatergruppe
- Eigenständig üben: Informationen durch Bücher und Videos herausfiltern, Blubberschlauch benutzen
Insgesamt lässt sich also sagen, dass man von einem Stimm- und Sprechtraining nur profitieren kann. Also worauf warten Sie? Suchen Sie sich die passende Methode und legen Sie los!
Viel Spaß beim Üben!